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20 Dezember 2012Die neue Weltordnung der Tiere: Wallace-Karte nach fast 150 Jahren aktualisiert...
18 Dezember 2012(Fleder)Mäuse als Krankheitsüberträger - Untersuchungen zu Vektoren in Hessens Wäldern...
03 Dezember 2012Schlangengift erkannt, Gefahr gebannt. Schlangenbiss-Schnelltest gewinnt 1. Preis bei Innovationswettbewerb...
22 November 2012Online-Portal zum Klimawissen wächst...
20 November 2012Mücken im Hitze-Härtetest – Evolutionsgeschichte bestimmt Anpassungsfähigkeit an hohe Temperaturen...
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21 September 2012Schutz für die Heimat der Drachenblutbäume: BiK-F, Senckenberg, GIZ und jemenitische Umweltagentur vereinbaren Zusammenarbeit im UNESCO-Weltnaturerbe Sokotra...
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04 September 2012Pinguine in der Patsche: Neue Zahlen zu Pinguin-Rückgang auf sich erwärmender Antarktischer Halbinsel...
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05 Juli 2012Pilze für die Zukunft: Neuer LOEWE-Schwerpunkt „Integrative Pilzforschung (IPF)“...
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25 Juni 2012Vortrag: Tropenkrankheiten – jetzt auch in Europa?...
11 Juni 2012Vortrag im Senckenberg: Toxische Lebensretter - Einsatz von Tiergiften in der modernen Arzneiforschung ...
04 Juni 2012Unscheinbar und doch gewaltig: Flechten, Algen und Moose sind Großspeicher für Stickstoff und Kohlendioxid...
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14 Mai 2012Vortrag: Gesundes Stadtgrün – wie Park und Co. unsere Lebensqualität steigern...
10 Mai 2012Globaler Online-Atlas der Arten – Großprojekt „Map of Life“ geht an den Start...
07 Mai 2012Der BIOTA West-Atlas – 10 Jahre Biodiversitätsforschung in einem Buch ...
26 April 2012Gefährliche Gäste – Parasiten: Vortrag aus der Reihe „Natur wirkt!?“...
24 April 2012Ein genetischer Personalausweis für Pilze...
20 April 2012 Erbgut-Analyse zeigt Eisbären sind älter als gedacht: Urahn lebte bereits vor 600.000 Jahren ...
17 April 2012Evolution: Vangawürger sind Darwin-Finken auf Speed...
10 April 2012Vortrag: Medizin am seidenen Faden – neue Anwendungsgebiete für Spinnen...
22 März 2012Viren aus dem Regenwald - Vortrag aus der Reihe „Natur wirkt!?“...
12 März 2012Neue Senckenberg-Vortragsreihe „Natur wirkt?!“...
29 Februar 2012Stillstand am Fluss? Fließgewässer-Libellen reagieren langsamer auf den Klimawandel ...
24 Februar 2012Blick aufs große Ganze – Jahrestagung des Arbeitskreises Makroökologie der Gesellschaft für Ökologie ...
06 Februar 2012Klimawandel: Warum aus Wissen so wenig Handeln wird – Podiumsdiskussion mit Harald Welzer und Hans-Werner Sinn...
24 Januar 2012Wo ein Wurm ist, ist auch ein Wal – Erstes Verbreitungsmodell von Meeresparasiten liefert aufschlussreiche Einblicke...
23 Januar 2012Rahmstorf kommt...
10 Januar 2012Rettet uns Geo-Engineering vor dem Klimawandel? ...
05 Januar 2012Inselhopping zahlt sich aus - Studie unterstreicht Bedeutung des Verbreitungsgebiets bei der Artbildung ...
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Pressemitteilungen
Wo ein Wurm ist, ist auch ein Wal – Erstes Verbreitungsmodell von Meeresparasiten liefert aufschlussreiche Einblicke
Frankfurt am Main, 24. Januar 2012. Jährlich werden rund 20.000 Menschen von Fadenwürmern der Großgruppe Anisakidae befallen und leiden infolgedessen unter Magen-Darm-Erkrankungen bis hin zu schweren allergischen Reaktionen. Parasitologen des Biodiversität und Klima Forschungszentrums (BiK-F) haben erstmals Daten zum Vorkommen des parasitär lebenden Wurms zusammengefasst und die weltweite Verbreitung einzelner Arten im Ozean modelliert. Aus den dabei entstandenen Karten lassen sich nicht nur Aussagen über das Vorkommen und Wanderungsverhalten bestimmter Endwirte der Parasiten, wie Barten- und Zahnwale, treffen, sondern auch Rückschlüsse auf das Risiko einer menschlichen Infektion ziehen. Die Studie ist erst kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „PloS ONE“ erschienen. Schmarotzer im Ozean Bis vor zwanzig Jahren wurde der parasitär lebende Fadenwurm Anisakis simplex noch als eine einzige Art angesehen. Heute weiß man dank der Molekularbiologie, dass sich hinter dem Namen neun verschiedene Arten verbergen, die äußerlich zwar nahezu identisch sind, aber sich in ihrer Ökologie und Genetik deutlich voneinander unterscheiden. Die Meeresschmarotzer haben einen komplexen Lebenszyklus, in dem sie mehrmals den Wirt wechseln. Endstation der jeweiligen Art sind Barten- und Zahnwale (sogenannte Cetacea), die den Parasiten mit der Nahrung aufnehmen und ihm bis zur Geschlechtsreife als Zuhause dienen. Um mehr über die Verbreitung des Parasiten und dessen Gefahrenpotential zu erfahren, kombinierte ein Team um Prof. Dr. Sven Klimpel, Leiter der Projektgruppe Medizinische Biodiversität und Parasitologie am Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F), Daten aus 53 Publikationen mit Ergebnissen eigener molekularbiologischer Analysen in einem Modellierungsansatz. Aufschluss über Vorkommen der Wal-Endwirte Resultat der unterschiedlichen Datensätzen ist ein Modell, das die Verbreitung der einzelnen Anisakis-Arten in den verschiedenen Weltmeeren zeigt. Parasiten sind ein fester Bestandteil des marinen Nahrungsnetzes. Ihre Verbreitung ist eng mit den Ernährungsgewohnheiten ihrer Zwischen- und Endwirte verknüpft, die in die Lebenszyklen der Schmarotzer eingebunden sind. Aus dem Modell des Parasitenvorkommens lassen sich daher auch die Verbreitung und das Wanderungsverhalten der jeweiligen Wal-Endwirte ableiten. „Durch unsere molekularen Analysen und die darauf basierende Modellierung können wir detaillierte Rückschlüsse über das Vorkommen von Walarten in ganz bestimmten Gebieten ziehen und damit auch Aussagen über deren Populations- und Bestandsgröße treffen“, so Klimpel. Beispielsweise gehen die Forscher davon aus, dass einige Verbreitungsgebietsgrenzen der Walarten anhand der Parasiten-Daten überprüft werden können. Parasit befällt auch Menschen Auf dem Weg zum Wal dienen Fische, Kopffüßer und Krebse dem Parasit als Zwischenwirte. Hering und Co. stehen aber – genau wie beim Wal- auch bei Menschen auf dem Speiseplan. So kann es über den Zwischenwirt Fisch auch zu einer Infektion des Menschen mit den Parasiten kommen. Der Verzehr von befallenen Fischen und Fischereiprodukten kann zur Erkrankung an der sog. Anisakiasis führen. Sie tritt häufig in Regionen auf, in denen traditionell rohe oder halbgegarte Fischereiprodukte verzehrt werden. Symptome sind starke Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Erbrechen und Fieber oder sogar schwere allergische Reaktionen. Weltweit betroffen sind rund 20.000 Menschen pro Jahr, Tendenz steigend. Hotspots sind die Küstenregionen Europas, der USA sowie Japan und Entwicklungsländer, in denen Fisch und Meeresfrüchte eine wichtige Proteinquelle sind. In Deutschland, so Klimpel, werden marine Fischerzeugnisse grundsätzlich auf Parasiten hin untersucht und stellen daher kein akutes Gefahrenpotential dar. Verbreitungskarte hilft Infektionsrisiken abzuschätzen Die erstmalig modellierten Parasitenverbreitungskarten machen deutlich, dass sich jede Anisakis-Art auf spezifische Verbreitungsgebiete innerhalb der Klimazonen und Ozeane spezialisiert hat. Dies hängt insbesondere mit der Verbreitung und dem Wanderverhalten bestimmter Endwirte in diesen Gebieten zusammen. „Dieses Wissen ist essentiell, um das Risiko einer Anisakiasis-Infektion in bestimmten Gebieten der Erde abschätzen zu können. Das ist besonders wichtig, da Infektionen nicht mehr nur auf Regionen beschränkt bleiben könnten, in denen der Verzehr von rohem oder unzureichend gekochtem Fisch kulturell bedingt ist. Insbesondere in Entwicklungsländern der Tropen gibt es derzeit keine Befallsdaten und hier vermuten wir deutlich höhere Infektionszahlen, da die Bewohner ihren täglichen Proteinbedarf durch den Verzehr von frisch gefangenen Fischen decken.“, resümiert der ebenfalls am Projekt beteiligte Dipl.-Biol. Thomas Kuhn vom BiK-F die Relevanz der Studie. Publikation: Kuhn T, García-Màrquez J, Klimpel S (2011) Adaptive Radiation within Marine Anisakid Nematodes: A Zoogeographical Modeling of Cosmopolitan, Zoonotic Parasites. PLoS ONE 6(12): e28642. doi:10.1371/journal.pone.0028642 Online verfügbar unter: http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0028642 Pressebilder 
Fischleber mit Anisakis-Befall, Copyright: H. Möller [Download in 300 dpi] 
Abtauchender Zwergwal in der Antarktis, Copyright: Sven Klimpel, BiK-F [Download in 300 dpi] 
Springende Delfine im Atlantik, Copyright: Sven Klimpel, BiK-F [Download in 300 dpi] 
Verbreitung von Aniksakis simplex (s.s.) (auf die Nordhalbkugel beschränkt) und Anisakis typica, die insbesondere in den Tropen verbreitet sind. Copyright: BiK-F [Download in 300 dpi]
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oder
Sabine Wendler LOEWE Biodiversität und Klima Forschungszentrum (BiK-F), Pressereferentin Tel.: 069 7542 1838 E-Mail: sabine.wendler@senckenberg.de
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